Wir sind ein antifaschistisches Bündnis, bestehend aus verschiedenen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, menschenverachtendem Verhalten und Diskriminierung jedweder Art, rechten Strukturen und Tätigkeiten gemeinsam und entschieden entgegenzutreten. Mittels verschiedenen Aktionsformen möchten wir Demos und Veranstaltungen organisieren und unterstützen, antifaschistische Vernetzung und Informationsaustausch in Mainz erleichtern und fördern, gemeinsam mobilisieren sowie Ressourcen bündeln und schnell bei rechten Umtrieben in und um Mainz reagieren. Gleichzeitig möchten wir auch aktiv werden, in den gesellschaftlichen Diskurs eingreifen und uns für eine antirassistische Gesellschaft einsetzen. Wo Menschenverachtung ohne gesellschaftlichen Widerspruch bleibt, breitet sich diese ungehindert aus und mündet in Angriffen auf Leib und Leben. Wir wollen alle Menschen ermutigen, Position gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und gesellschaftliche Entsolidarisierung zu beziehen.
Wir sind ein solidarisches Bündnis: Das heißt, dass wir gruppenbezogene Diskriminierungsformen nicht tolerieren. Wir hören Betroffenen von Diskriminierung zu, machen Platz für sie und lassen sie zu Wort kommen. Wir möchten einen möglichst sicheren Raum schaffen; Personen, die sich bewusst diskriminierend gegenüber Anderen verhalten, sind nicht willkommen und müssen ggf. den Raum verlassen. Niemand ist frei von Vorurteilen. Deshalb ist für uns die eigene Bereitschaft sowie die Bereitschaft des Bündnisses, Kritik und Perspektiven von Betroffenen anzunehmen und eigene Vorurteile kritisch zu hinterfragen zentral. Kritik anzunehmen heißt für uns, Verantwortung für Aussagen und Handlungen zu übernehmen und zu reflektieren, wieso diese verletzend waren – ohne die betroffene Person einem Erklärzwang auszusetzen. Antifaschistisch zu arbeiten heißt für uns, sich mit den eigenen Privilegien auseinanderzusetzen und diese auch an unterrepräsentierte Stimmen abzugeben sowie sich hinsichtlich Sprache, sozialer Hierarchien und Machtdynamiken zu sensibilisieren.
In unserem Bündnis wird respektvoll miteinander umgegangen. Es gibt Verständnis und Sensibilität für die Situation und Bedürfnisse anderer. Ggf. wird vorgewarnt bevor sensible Thematiken angesprochen werden.
Wir sind ein inklusives Bündnis: Wir haben uns zusammengeschlossen, um gegen Aktivitäten von Rechtspopulist_innen und Neonazis auf breiter Basis handlungsfähig zu sein. Wir stehen allen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen offen, die auf der Basis unseres Selbstverständnisses gemeinsam mit uns gegen rechts aktiv werden wollen. Um die Vielfalt des Bündnisses zu wahren, akzeptieren und fördern wir ein Nebeneinander verschiedener Aktionsformen, informieren wir uns vorab über geplante Aktionen und binden das Bündnis in die Organisation dieser ein. Stellungnahmen, die im Namen des Bündnisses erfolgen, müssen mit allen im Bündnis vertretenen Organisationen abgesprochen werden. Wir arbeiten zusammen, bündeln unsere Kräfte und erstreiten gemeinsame Erfolge – ohne dass einzelne Bündnispartner_innen das Bündnis vereinnahmen oder sich einen eigenen (politischen) Vorteil verschaffen.